Museum Industriekultur Nürnberg
Das Museum Industriekultur in Nürnberg ist ein Technik-, Kultur- und sozialgeschichtliches Museum, das die Geschichte der Industrialisierung am Beispiel Nürnbergs dokumentiert. Es entstand 1988 in einer Halle des ehemaligen Eisenwerks Julius Tafel (Tafelwerk) und umfasst rund 6.000 m² Ausstellungsfläche. Dem Museum ist ein Schulmuseum sowie ein Motorradmuseum angegliedert, das sich insbesondere mit der Firmengeschichte der Firma Zündapp auseinandersetzt.
Das Museum zeigt entlang einer straßenähnlichen Erschließungsachse historische Ensembles wie Gewerbe- und Wohnräume, ein Arbeiter-Vereinslokal, einen Kolonialwarenladen oder eine Zahnarztpraxis aus den 1930er Jahren. Weitere Ausstellungseinheiten beherbergen eine Druckwerkstatt, eine Bleistiftwerkstatt, eine Gipsmühle und eine Dampfmaschine der Maschinenbauanstalt Johann Wilhelm Spaeth, die einst das komplette Tafelwerk mit Strom versorgte. Auch die Entwicklung der Kino- und Filmgeschichte, der Technisierung des Haushalts, der Energienutzung und der Telekommunikation wird thematisiert. Ergänzt durch historische Fahrzeuge und Maschinen sollen die einzelnen Museumseinheiten den langsamen Übergang von einer Handwerks- hin zu einer Industriegesellschaft illustrieren. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der Entwicklung der Nürnberger Industrie und ihrem strukturellen Wandel, sondern auch auf dem Einfluss der Industrialisierung auf das Leben der Menschen – unter anderem auf den Alltag, auf Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie auf Kunst und Kultur.
Besuch am 02.12.2017